Impressionen der Veranstaltungen 2020:

Herbstwanderung 2020

Impressionen von der Herbstwanderung der Kreisgruppe nach Rimbach bei herrlichem Sonnenschein

Großes Interesse an Pilzberatung

Zufriedene Kunden die eine Beratung für ihre mitgebrachten Pilze bekamen und erstaunte Blicke über die Vielfalt der Pilze gab es am Infostand  der Kreisgruppe des LBV am Bauernmarkt in Neustadt.  Apotheker Thiemo Rudolf, Pilzsachverständiger, klärte über spezielle Unterscheidungsmerkmale sich ähnelnder Pilze auf und sortierte Giftpilze aus dem Sammelgut . Eindringlich gewarnt wurde vor Verzehr zu alter Pilze, die oft Vergiftungen auslösten.

Margareta Loscher machte noch auf die Wahl des VOGEL DES JAHRES 2021, durch die Bevölkerung, aufmerksam. Die Kreisgruppe wirbt für den Steinkauz, da im Landkreis nur eine Brut nachgewiesen ist.

Fotos: M. Loscher

LBV-Obstsortenwanderung

Ein Bericht von Erwin Taube

Die jährliche Obstsortenwanderung der LBV-Kreisgruppe führte heuer nach Egenhausen, einer Ortschaft mit einem beachtlichen Obstbaumbestand.

30 Teilnehmer, z. Tl. mit Vorkenntnissen, waren mit großem Interesse dabei.

Die Apfel- und Birnenexperten Richard Ittner, Weigenheim und Wilhelm Redinger, Custenlohr, die selbst eine größere Anzahl von Obstbäumen besitzen, bestimmten verschiedene Sorten entlang des Weges. Geführt von der Baumwartin Barbara Stadlinger, Egenhausen. Sie setzt sich sehr für den Erhalt und die Neupflanzung von Obstbäumen ein und hat sich in der Region bereits einen Namen geschaffen.

In Egenhausen fällt heuer, im Gegensatz zu manchen Gebieten des Landkreises, die Obsternte reichlich aus. So konnten die Experten eine Vielzahl von Apfel- und Birnensorten bestimmen, mit teils prächtiger Farbe und ungewohntem Namen. Darunter Birnensorten, wie die spät reifende "Gräfin von Paris", die wohlschmeckende "Gellerts Butterbirne" oder eine Mostbirne mit dem Namen "Oberösterreichische Weinbirne". Bei den Apfelsorten stellten die Fachleute z.B. den bekannten "Boskoop", den weniger bekannten "Croncels", den festfleischigen "Boiken", den "Welschisner" einen Winterapfel oder den bis Mai/Juni lagerfähigen "Rheinischer Bonapfel", vor. Dass die Bestimmung selbst für Experten manchmal Schwierigkeiten bereitet, zeigte sich an einem großen rotbackigen Apfel, der zunächst als "Jakob Fischer" benannt wurde. Da dieser aber früh reift und bereits abgeerntet sein müsste, ging Richard Ittner, nach Buchstudium, davon aus, dass es der "Kaiser Alexander" sein müsste. Erwin Grottenthaler, Egenhausen, hatte zu diesem Apfel einen passenden Spruch auf Lager: "Vom Alexander fault einer wie der ander". Dieser Apfel wird in der Tat als leicht faulend beschrieben. Den Jakob Fischer bekam man auch noch zu Gesicht. Hier konnten zeigte sich der Unterschied zum vorgenannten. Im Gegensatz zum Kaiser Alexander hängen so gut wie keine Früchte mehr auf dem Baum und die am Boden liegenden hatten ein typisch weiches Fruchtfleisch.

Leicht gemacht wurde die Bestimmung, als es an Obstbäumen mit Namenschildchen, wie Birne "Alexander Lucas", Apfel "Ingried Marie" oder "Danzinger Kant", vorbeiging.

Diese wurden unter Federführung von Frau Stadlinger angebracht und sind zur Sortenbestimmung für jedermann eine große Hilfe.

Am Schluss stellte Frau Stadlinger, den im Jahr 2016 eröffneten Ruheobstgarten vor, der aufgrund ihrer Initiative entstand.

Beim Spaziergang durch die Obstbaumlandschaft von Egenhausen wurde auch auf die allgemeine Bedeutung von gerade hochstämmigen Obstbäumen hingewiesen. Obwohl nicht alles Obst verwertet werden kann, hat jeder Obstbaum einen großen Wert, für dessen Erhalt und für Neupflanzungen es sich einzusetzen lohnt. Die Tier-Vogel- Insekten und Pflanzenwelt ist darauf angewiesen. Für und Menschen ist es wohltuend zu jeder Jahreszeit durch Obstbaumlandschaften zu gehen. Besonders im Frühjahr während der Blühte oder im Herbst, wenn die unterschiedlichsten Früchte heranreifen. Selbst einzeln stehende Bäume lockern die Landschaft auf und sind eine Bereicherung für unsere Augen und Sinne.

Erwin Taube

Aktion in Neustadt/Aisch: Laut werden für bedrohte Arten

"Werde laut für mich! Neue Agrarpolitik jetzt!" Unterstützte die Kreisgruppe Neustadt/Aisch-Bad Windsheim eine Forderung des Landesbundes für Vogelschutz LBV in Bayern beim „ErnteMarktPlatz“ mit einem großen Stand.

   An dem wurden die Passanten darum gebeten, noch rechtzeitig einen Appell an die zuständigen Abgeordneten zu richten, ehe das EU-Parlament in wenigen Tagen über die künftige gemeinsame Agrarpolitik abstimmt. Dabei werde darüber entschieden, wie viel Platz die Natur in der Agrarlandschaft der nächsten Jahre erhalte und wie viel Geld bereitgestellt wird, um viele bedrohte Arten zu retten, machte der LBV an seinem Infostand mit seiner Mahnung deutlich: "In der Agrarlandschaft wird es stumm, denn die Vogel- und Insektenvielfalt schwindet. Die intensive Landwirtschaft nimmt Rebhuhn, Kiebitz und Wildbienen Lebensraum und Nahrung. In der Schweiz ist das Rebhuhn seit diesem Jahr ausgestorben, hierzulande droht ihm und vielen weiteren Arten ein ähnliches Schicksal. In wenigen Tagen liegt es in den Händen unserer Europa-Abgeordneten, das Ruder herumzureißen – mit einer Reform der milliardenschweren EU-Agrarpolitik".

   Man müsse endlich wegkommen vom Gießkannenprinzip, das die Intensivierung befeuere und umsteuern auf ein "Fördersystem, das LandwirtInnen für Natur- und Klimaschutzleistungen angemessen vergütet", so der Landesbund für Vogelschutz. Dieser sei der älteste unabhängige Naturschutzverband Bayerns und setze sich seit über 111 Jahren für den Erhalt der Artenvielfalt ein, ließ Margareta Loscher bei Gesprächen am Rande des gut besuchten "ErnteMarktPlatzes" wissen.

 

Wahl zum Vogel des Jahres:   Kreisgruppe favorisiert den Steinkauz

An dem wurde auch über die Wahl des "Vogels des Jahres 2021" informiert, an der sich erstmals seit 1971 nicht eine Expertenrunde von Vogel- und Naturschützern über dieses Prädikat entscheidet, sondern alle Menschen in Deutschland eingeladen sind, im Jubiläumsjahr abzustimmen, wer "Vogel des Jahres" werden soll. Bei einer Vorwahl können noch bis 15. Dezember Stimmen für einen oder mehrere hier brütenden sowie die wichtigsten Gastvögel abgegeben werden. Die zehn Kandidaten die unter ausgeschriebenen 307 Arten die meisten Stimmen erhalten, gehen als Favoriten in die Stichwahl, in die es ab 18. Januar 2021 geht. Am 19. März steht dann fest, wer die meisten Stimmen erhalten hat und damit der erste öffentlich gewählte Vogel des Jahres ist.

    Rund 44 Prozent der heimischen Brutvogelarten stehen nach LBV-Auskunft in Bayern auf der "Roten Liste gefährdeter Arten", 20 weitere Prozent auf der Vorwarnliste. Als besorgniserregend gilt vor allem die Situation der ehemaligen "Vögel des Jahres" Kiebitz, Rebhuhn und Feldlerche sowie anderer ehemals häufiger Vogelarten in der Agrarlandschaft. Wie Margareta Loscher wissen ließ, hat sich der Vorstand der Kreisgruppe auf den Steinkauz, als "Vogel des Jahres", geeinigt und wirbt für diesen. In den 1970-er Jahren habe es noch etwa 20 bis 30 Brutpaare im Landkreis gegeben, zurzeit sei nur ein Brutpaar bekannt. Mehr dazu erfahren Interessierte unter https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/artenportraits/detail/steinkauz/ sowie zur Wahl des Lieblingsvogels unter https://www.lbv.de/mitmachen/fuer-einsteiger/vogel-des-jahres-2021/.

LBV-Kreisgruppe war mit Infostand beim ErnteMarktPlatz mit von der Partie:

 

Donnerstag 27.August 2020   Weinhähnchen-Konzert in der fränkischen Toskana

Entlang von Weinbergen führte Heinrich Beigel von der LBV Kreisgruppe Neustadt-Aisch – Bad Windsheim eine interessierte Zuhörerschar: Alle wollten den Gesang der sich immer weiter verbreitenden Grille hören. Stand sie bis vor kurzer Zeit noch auf der Roten Liste in der Kategorie 1, vom Aussterben bedroht, breitet sich die wärmeliebende Heuschrecke immer weiter aus und wurde von Heinrich Beigel auch schon auf dem Büttelberg, dem höchsten Punkt im Landkreis, gefunden. Der Experte, der den Bestand seit der Erstentdeckung im August 2014 beobachtet und seit 2015 Führungen zum Thema leitet, wusste viel über das kurze Leben des Weinhähnchens zu berichten: Erst im Juni schlüpfen diese aus den Eiern, die in markhaltigen Stängeln abgelegt wurden; ernährt von zarten Pflanzenteilen und Blattläusen reifen sie heran. Zur Paarungszeit ist dann der weit wahrnehmbare Gesang der Männchen zu hören, der in warmen Spätsommernächten mediterrane Urlaubsgefühle schafft. Der Gesang irritiert viele Menschen, weil sie ihn nicht zuordnen können und Frosch oder Vogel dahinter vermuten. Die Teilnehmer*innen von Heinrich Beigels Führung wissen nun Bescheid! Spätestens im Oktober hat das Leben der Weinhähnchen ein Ende. Damit die nächste Generation heranreifen kann, sollte vor Juni in ihren Lebensräumen nicht gemäht werden.

Foto © Margareta Loscher  .             

Freitag 03. November 2020   Jahreshauptversammlung beim Gasthaus Schürmer in Kaubenheim

 

IPSHEIM - Die LBV-Kreisgruppe wird vom wiedergewählten ersten stellvertretenden Vorsitzenden Hermann Weiß und der zweiten Stellvertreterin Margareta Loscher geleitet. Für den ersten Vorsitzenden Herbert Klein, der sich aus alters- und gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl stellte, fand sich in der Jahreshauptversammlung kein Nachfolger.

   Auch der bisherige Schatzmeister Hermann Sachs aus Uffenheim Gab sein Amt ab, das jetzt Andrea Schön einnimmt. Die Schriftführung versieht weiterhin Heinrich Beigel. Beisitzer sind Ernst Gebert, Erwin Taube, Matthias Weiß, Herbert Klein und Liesel O`Conner.

   Herbert Klein aus Uffenheim leitete die Kreisgruppe des Landesbundes für Vogelschutz 40 Jahre lang als Vorsitzender. Für diese „herausragende Leistung“ und die großen Verdienste im Arten- und Biotopschutz dankte ihm der Verband mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden der Kreisgruppe Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. Für die Überreichung der Urkunde waren eigens der Geschäftsführer der Landesgeschäftsstelle Helmut Beran und die Ehrenamtsbeauftrage Anke Brücher, aus Hilpoltstein angereist. Einen würdigen Abschied erfuhr auch Schatzmeister Sachs.

   Über 30 Jahre habe er „hervorragende Arbeit geleistet und die Finanzangelegenheiten sehr zuverlässig und sorgfältig erledigt“, wurde ihm die Anerkennung der Kreisgruppe zuteil. Mit dem „Engagementspreis“ zeichnete der LBV die Bürger Erich und Erwin Taube aus. Die Urkunde für „Verdienste um die Bayerische Natur“ und die langjährige ehrenamtliche Mitarbeit hatte der Erste Landesvorsitzende Dr. Norbert Schäffer unterzeichnet. Schließlich wurden auch Mitglieder für zehn- bis 40-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. (10, 20, 30, 40 Jahre).

   Vor der von Helmut Beran geleiteten Wahl und den Ehrungen kam mit dem letzten ausführlichen Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden Herbert Klein eine sehr rührige Kreisgruppe zum Ausdruck, deren aktiven Mitglieder erneut „sehr viel Naturschutzarbeit ehrenamtlich geleistet haben; sei es in den verschiedenen Arbeitskreisen, bei der Landschaftspflege, bei Kartierungen, den Artenhilfsprogrammen, bei der Sammelwoche, in der Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr“.

   Gepflegt wurden in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband acht Feuchtflächen, sieben Streuobstflächen und einige Trockenstandorte. Dazu kam nun auch noch ein halbes Hektar lichter Wald bei Oberntief mit dem Vorkommen verschiedener Orchideen–Arten, der mit einem Zuschuss des Bayerischen Naturschutzfonds und einer Spende des Lions-Club Neustadt/Aisch erworben werden konnte. Klein ging auch auf vielfältige Aktivitäten der Arbeitsgruppen, auf die Betreuung der Krötenzäune sowie 18 Führungen und aktuell auf Ausstellung „Gebäudebrüter“ ein, die noch bis 30. November in der Neustädter Rathaus-Ehrenhalle zu besichtigen ist. Bei deren Eröffnung waren stellvertretend für viele Natur- und Vogelfreunde einige Mitbürger mit Plaketten ausgezeichnet worden, die noch Gebäudebrüter bei sich dulden und fördern.

   Bei aktuell 635 Mitgliedern stagniere die Aufwärtsentwicklung, stellte Herbert Klein fest und verband damit den Appell, im Bekannten- und Freundeskreis neue Mitglieder zu gewinnen. In seinen Dank für die geleistete Arbeit sowie die Unterstützung auch durch großzügige Spenderinnen und Spender bezog er die Landwirte und Schäfern für die Pflege der LBV-Grundstücke, den Landschaftspflegeverband sowie die Naturschutzbehörden ein. Sein Dank galt zudem „den befreundeten Vereinen und Verbänden für die gute Zusammenarbeit sowie den Pflegestationen oder Privatpersonen die sich um Igel, Fledermäuse oder kranke Vögel kümmern“.

   Zu „Trends in unserer Vogelwelt“ hielt Erwin Taube einen Vortrag. Dass sich der Landkreis „zu einem Storchenparadies entwickelt“ hat, wie es Herbert Klein bezeichnete, gab Anlass zu besonderer Freude. Vom Schwarzstorch wurde hingegen in diesem Jahr nur eine Brut bekannt, aus der vier flügge Junge ausflogen. Weitere Paare waren zwar während der Brutzeit anwesend, jedoch konnten ihre Horste nicht gefunden werden. Bei einer landesweiten Bestandserfassung wurde festgestellt dass die letzte bestehende Brutkolonie der Graureiher „auf wenige Brutpaare zusammengeschmolzen“ ist. Als Ursache dafür wurde das Fällen der Brutbäume wegen Borkenkäferbefall ausgemacht.

Silvesterwanderung veranstaltet vom Arbeitskreis Botanik

Eine schöne Wanderung durch den Burgbernheimer Wald

05. Dezember 2020   Tag des Ehrenamtes: Ehrung für Herbert Klein

Sozialministerin vergibt Ehrenamtsnachweis

Seit 10 Jahren dient der Ehrenamtsnachweis Bayern als Anerkennung für Menschen, die sich mit herausragendem Einsatz ehrenamtlich engagieren. Einmal pro Jahr wird er von der Sozialministerin Kerstin Schreyer persönlich im Münchener Ministerium übergeben. 

  Am Montag dieser Woche empfing sie zum Festakt aus Neustadt/Aisch Herbert Klein, der 40 Jahre lang Vorsitzender der Kreisgruppe des LBV (Landesbund für Vogelschutz e.V.) war. In der Laudatio stellt die Ministerin dar, dass er mit seiner Begeisterung für die Natur und insbesondere die Vogelwelt viel bewirken konnte. Nachdem Dohlen, Schleiereulen und Störche dank ihm wieder häufiger in der Region zu sehen seien, engagiere sich Herbert Klein nun besonders für den Schutz der Wiesenweihe. Unter seiner Leitung habe die Kreisgruppe unzählige Arten- und Bioptopschutzprojekte durchgeführt und damit viele Menschen erreicht.

   Der Geehrte freut sich über die Auszeichnung. „Den Kreisgruppenvorsitz habe ich zwar abgegeben, aber weniger für den Naturschutze mache ich deswegen nicht“, verrät der Uffenheimer. Jeden Freitag gibt es Treffen im dortigen Vereinsheim, wo er auch die Urkunde zum Ehrenamtsnachweis aufhängen wird. In Ipsheim finden monatliche Stammtische mit Vorträgen zum Naturschutz statt, zu denen alle Interessierten willkommen sind. 

 

v.l.n.r.: Sozialministerin Kerstin Schreyer, LBV-Ehrenamtsbeauftragte Anke Brüchert, Herbert Klein, Brigitte Meyer (Vorsitzende der Freien Wohlfahrtspflege Bayern) und LBV-Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer.  Foto: R. Klein
v.l.n.r.: Sozialministerin Kerstin Schreyer, LBV-Ehrenamtsbeauftragte Anke Brüchert, Herbert Klein, Brigitte Meyer (Vorsitzende der Freien Wohlfahrtspflege Bayern) und LBV-Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer. Foto: R. Klein

Ausstellung im Rathaus Neustadt/Aisch

Der Spatz als Botschafter der Stadtnatur - LBV-Kreisgruppe informiert über Gebäudebrüter

Was kann ich als Hausbesitzer tun, wenn ich sanieren und Lebensräume für Vögel am Gebäude erhalten will? Welche gefiederten Mitbewohner leben dort eigentlich? Wie können Lebensräume für Natur in der Stadt geschaffen werden?

Antworten auf diese Fragen finden Sie in der LBV-Ausstellung „Der Spatz als Botschafter der Stadtnatur“, die am 11. November in der Ehrenhalle des Rathauses feierlich eröffnet wurde.

Vor rund 50 Gästen sprach der Kreisgruppenvorsitzende Herbert Klein über die Lage der Vogelwelt in der Stadt und die umfangreichen Tätigkeiten der Gruppe zu deren Erhalt. Es nähmen nicht nur die Bestände der kleineren Gebäudebrüterarten wie Spatz, Mauersegler und Schwalben ab – auch die größeren Arten wie Dohlen, Turmfalken und Schleiereulen haben mit Bestandseinbußen zu kämpfen. Gründe dafür seien Nahrungsmangel, Mangel an Quartieren und Vergrämungsmaßnahmen, die den Zugang zu Brutplätzen verwehren. Wichtig sei deshalb die Bereitstellung von Nistplätzen an menschlichen Behausungen. Schon bei der Planung von Renovierungen und Neubauten sollten Nistplätze für Vögel berücksichtigt werden, fordert Klein.

Neustadts zweiter Bürgermeister Peter Holzmann überbracht das Grußwort der Stadt und verriet, dass er selbst gerne Vögel und Fledermäuse beobachtet. Er versprach weiterhin ein offenes Ohr für die Anliegen des Vogelschutzes zu haben und lud vor allem Schulklassen ein, sich in der Ausstellung zu informieren.

Die erste bayerische Gebäudebrüterauftragte, Eveline Schmidt vom LBV Erlangen, stellte einzelne Gebäudebrüter ausführlich vor und führte anschaulich aus, wie wir diese besonderen Mitbewohner mit geeigneten Quartieren und Lebensraumelementen unterstützen können. Sie vermittelte nicht nur Begeisterung, sondern auch die Notwendigkeit für ein Umdenken – hin zu einer naturfreundlichen Haltung auch an Gebäuden.

Dass es bereits einige Haus- und Hofbesitzer gibt, bei denen Vögel und Fledermäuse willkommen sind, wurde bei der anschließenden Ehrung deutlich: Rund 30 Menschen wurden von Herbert Klein und Margareta Loscher Auszeichnungsplaketten und Sekt überreicht. 

Nach der Rückkehr der Mauersegler und anderer weiter südlich überwinternder Gebäudebrüter wird die LBVKreisgruppe im Frühling Führungen durch die Neustädter Innenstadt anbieten, um auf die Nistplätze der Gebäudebrüter aufmerksam zu machen. Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter https://www.lbv-muenchen.de/unsere-themen/artenschutz-angebaeuden.html

Margareta Loscher, LBV Kreisgruppe Neustadt-Aisch 

 

Großes Interesse an Pilzberatung

Der LBV informierte über die heuer besonders reichlich aus Wald- und Gartenböden sprießenden „Pfiffer“. Dazu kam eigens die Pilzberaterin Claudia Menth, nach Neustadt und breitete mit Margareta Loscher von Kreisverband eine Vielfalt der Gewächse an einem großen Stand aus.

   Viele Interessenten wurden über spezielle Unterscheidungsmerkmale sich ähnelnder Pilze informiert, auf die auch der Pilzexperte Dr. Ekkehard Schell in einem ganz speziellen Werk in der Pilzliteratur eingeht. Das zwar etwas verzögerte, aber jetzt üppige Wachstum nach dem Trockenjahr 2018 führte Menth auf die nun idealen Witterungsbedingungen zurück.

   Mit Erfahrungen und guten Kenntnissen über den Wald wähnte sie Pilzsammler auf der sicheren Seite, mahnte dennoch zur Vorsicht. Eindringlich gewarnt wurde vor dem Verzehr zu alter Pilze, die Claudia Menth als „Ursache der meisten Vergiftungen“ ausmachte. Das üppige Pilzwachstum in den Gärten führte sie auf den „millionenfachen Sporenflug“ zurück.

Januar 2020: Imposantes Bild: Großer Storchentrupp rastet in Neustadt (aus nn-online)

sorgt abends für ein imposantes Bild - Kirche bietet sicheres Nachtquartier -

Das hat die evangelische Stadtkirche in Neustadt in ihrer 550-jährigen Geschichte noch nicht erlebt: Sie ist mit umliegenden Gebäuden das Nachquartier eines großen Trupps „Winterstörche“. © Harald Munzinger
Das hat die evangelische Stadtkirche in Neustadt in ihrer 550-jährigen Geschichte noch nicht erlebt: Sie ist mit umliegenden Gebäuden das Nachquartier eines großen Trupps „Winterstörche“. © Harald Munzinger

NEUSTADT/AISCH - Für ein vielbeachtetes Phänomen sorgen derzeit bis zu 33 Störche, die auf dem First der evangelischen Stadtkirche in Neustadt sowie auch auf benachbarten Dächern allabendlich ihr Nachtquartier beziehen.

Da die ersten Zugstörche erst in etwa einem Monat zurückkehren werden, sind es nach Feststellung des Storchenexperten Erwin Taube allesamt Überwinterer.  Über die Ringnummer versucht er, sie zu identifizieren, das heißt ihre Herkunft auszumachen. 

 

Weit über die Hälfte der prächtigen Weißstörche, die sich auf dem Kirchendach, auf dem Kärnter oder auf dem einstigen Progymnasium, gelegentlich auch auf dem Rathaus niederlassen, sei unberingt, stellte Taube fest. Bei einigen waren Ringe wegen Verschmutzung nicht ablesbar, bei anderen wegen ihres ungünstigen Standortes beispielsweise an allen vier Kirchturmecken. Der Storchenbeobachter des Landesbundes für Vogelschutz geht davon aus, dass auch überwinternde Brutstörche aus dem Landkreis unter den „Kirchenbesetzern“ sind, wobei diese sich mit nur etwa 12 Tieren - bei 82 Paaren im letzten Jahr – „bei uns in Grenzen halten“.

 

Ausmachen konnte Erwin Taube einige Störche, die als „Nestlinge“ im Landkreis beringt worden waren, darunter je einer aus einem Nest in Uehlfeld beziehungsweise Bad Windsheim („Jahrgang“ 2018). Ein weiterer war 2016 in Uehlfeld beringt worden, einer Brutstorch in Öttingen, der im Oktober 2018 in Spanien erfasst worden war und nun hier überwintert. Nach Taubes Feststellungen stammt einer der Störche aus einer 2018-er Brut in Schopfloch. Einer sei 2002 in Rheinhessen beringt worden und damit schon relativ alt. Bemerkenswert findet er, „dass das überwinternde Schauerheimer Paar auf dem eigenen Nest übernachtet, während das überwinternde Ipsheimer Paar - eines von elf - seit Wochen auswärts schläft“.

Nähe zur Futterquelle Deponie Dass die Übernachtungsgäste die Neustädter Altstadt als Quartier wählten, dürfte nach Einschätzung des Experten mit der nahen Futterquelle Deponie Dettendorf zusammenhängen. Auf der sind die Störche, die zum Schutz vor Prädatoren - wie etwa dem Fuchs – auf hohen Gebäuden übernachten, tagsüber truppweise anzutreffen, oft auch in größerer Zahl in den Aischwiesen zu sehen. 

 

Eine Fütterung sei nicht notwendig, erklärte Erwin Taube gegenüber NN-Online, das die Störche neben dem auf der Deponie „gedeckten Tisch“ derzeit auch auf Wiesen sowie in Gräben und Bächen „was zu futtern finden“. Auch bei starkem Frost brauche man keine  Angst um die Störche haben: „Sie halten das aus und selbst bei Schnee und Nahrungsmangel kommen sie 10 bis 14 ohne Futter“. Zudem könnten sie bei einem „Zwischenzug“ in eine schneefreie Gegend ausweichen. „Bei so einer Truppgröße bietet sich das Neustädter Kirchendach nebst Nebengebäuden an“, erklärt Erwin Taube das imposante Bild der aufgereihten Störche, die vor der Dämmerung anfliegen und Neustadt ein geburtenreiches 2020 verheißen könnten, der Kirchengemeinde vielleicht den gewünschten Zuwachs. In kleineren Gruppen hätten in diesem Winter auch schon Störche auf der Diespecker Kirche und in Schauerheim übernachtet. In Ipsheim seien bis jetzt noch keine aufgetaucht, „da es vielleicht etwas zu weit zu den ‚Futtertöpfen‘ nach Dettendorf ist“.